@ raindoc: Da wird von den, hauptsächlich westlichen, Medien mit zweierlei Maß gemessen und Themen werden aufgebauscht (aka 'Sau durchs Dorf getrieben'), die in Europa oder halt im Westen an der Tagesordnung sind. Russland ist halt auch nicht der Westen, deshalb ist es nachvollziehbar, wenn man andere Werte innehat und auch 'Demokratie' anders definiert.
Keine Demokratiebestrebungen in Russland? Die kann ich in letzter Zeit im Westen leider auch nicht erkennen, nur scheint's halt nicht so spannend zu sein, darüber zu berichten.
Es fängt halt an mit den 'amendment zones' an, genau wie wir sie damals beim G8-Gipfel in Heiligendamm hatten, über Stuttgart21, hin zu Hamburgs Innenstadt für mehrere Tage im Ausnahmezustand. Und das gravierendere Problem ist, meiner Meinung nach, dann der Demokratieangriff der Geheimdienste bzw. der jeweiligen Regierungen, die einen totalitären Generalverdacht als unproblematisch ansehen und mit Lethargie und Gleichgültigkeit darauf reagieren. Ältere Themen wie Guantanamo, Völkerrechtsverletzungen, Freiheitskriege, Rüstungsexporte, etc. - geschenkt.
Wenn man sich die Berichterstattung abseits westlicher Medien anschaut, z.B. Al Jazeera oder russische Medien (nein, sind nicht alle gleichgeschaltet
), dann zeichnet sich ein anderes, weniger verzerrtes Bild vom 'Zaren in Moskau' und dem Politikstil.
Chinas 'Öffnungssignale' gen Westen sind übrigens eher in letzter Zeit zu verzeichnen, sprich nicht vor der Olympiade, und resultiert hauptsächlich aus wirtschaftlichen und politischen Gründen, weniger daraus, dass man 'demokratisiert' wird oder freiheitliche westliche Werte internalisiert. Änderungen sind halt notwendig, wenn man ein sozialistisches und kapitalistisches System gleichzeitig fahren will, aber Bevölkerungsunruhen aufgrund krasser Wohlstandsunterschiede und extremer Ungleichheiten vermeiden will, z.B. Einkommensunterschiede, Drei-Schluchten-Damm.
Will da auch keine große Diskussion daraus machen, aber um nochmal darauf zurückzukommen: das Bild vom zaristischen und diktatorischen Russland wird in westlichen Medien halt gerne gezeichnet und überzeichnet. 'Der Russe ist da' ist halt seit dem Kalten Krieg immer noch in den Köpfen verfangen. Dass Andersdenkende gerne in Kerker geworfen werden (Femen, Chodorkowski, etc), ist doch kein typisch russisches Problem, sondern wird von allen 'Supernationen' vollzogen, seien sie westlich, demokratisch, sozialistisch oder wie sonst auch immer orientiert.
Sorry für den 'rant'.
Noch kurz: auch wenn die FIFA nicht den 'olympischen Gedanken' in sich trägt, so hat sie sich doch der Völkerverständigung verschrieben und kommt den olympischen Idealen also mehr als nahe.