Samstag, 12 Uhr. Am Rochusmarkt stehen die Fußtruppen der Kandidaten wenige Meter voneinander entfernt und drücken den Passanten Wahlwerbung in die Hand. Für die FPÖ ist lokale Prominenz vor Ort, dazu zählt auch Werner Grebner. Der grauhaarige Jurist ist promoviert und stellt sich als Bezirksvorsteher-Stellvertreter des 3. Gemeindebezirks vor. Kultiviert und höflich ist Grebner im Umgang, er antwortet unverstellt.
Es sei ein Fehler vom damaligen FPÖ-Obmann Jörg Haider gewesen, das Bekenntnis zur "deutschen Sprachs-, Volks- und Kulturgemeinschaft" aus dem Parteiprogramm zu tilgen, sagt Grebner. Unter der Federführung von Hofer ist die Passage wieder ins aktuelle Programm aufgenommen worden. Er verstehe nicht, warum man sich daran stört, sagt Grebner.
Ob der deutsche Reporter, dessen Vater einst als Student aus Indien nach Bayern kam, auch zur deutschen Volksgemeinschaft gehöre? "Zur deutschen Kulturgemeinschaft zu 150 Prozent", sagt Grebner freundlich. "Aber zur deutschen Volksgemeinschaft? Hm...". Er lächelt und geht einen Schritt zurück. "Also vom Aussehen... vielleicht Ihre Nachkommen nach ein paar Generationen."