Ich werde nicht seine Eloquenz, seine Intelligenz und seine Kompetenz vermissen. Sondern seinen Gesichtsausdruck. Keiner guckt, wie Jauch guckt. Keiner will das. Und doch wollen es alle sehen. Gemeint ist nicht die mimische Sau, die er als Moderator von "Wer wird Millionär?" bisweilen rauslässt. Hier gehen schauspielerisches und sadistisches Talent zwar Hand in Hand, hier kann der Mann nach Kräften seine Mundwinkel wippen lassen, die Wangen aufblasen oder spitzbübische Blicke aussenden. Gemeint ist das leergeräumte Normalgesicht, mit dem er in all seine politischen oder gesellschaftlichen Talkshows geht. Es ist sozusagen seine faziale Werkseinstellung. Ein weißes Blatt, auf dem schon eine sanft gehobene Augenbraue wie eine investigative Grimasse wirkt. Schlaffe Wangen, leerer Blick und offener Mund gewähren ihm eine fast schon bundespräsidiale Grundverdutztheit, mit der auf schlaffe Weise alles weggestaunt werden kann - die Fragen auf seinen Karteikarten, die Gäste, deren Antworten, Gott, die Welt. Schaut man nur lange genug in dieses Gesicht, schaut es einem selbst aus der Wäsche.