Als Wissenschaftlerin soll sie nicht emotionslos sein oder nur rein wissenschaftlich denken. Ein solcher Charakter wäre auch nur ein billiger Hollywood-Stereotyp. Aber ich fand ihre Gedanken wenig überzeugend und wenig tiefgründig.
Sie sagt dass Liebe eine "Raum und Zeit transzendierende" Kraft mit eigenständiger Metaphysik sein müsse. Dafür gibt sie zwei Gründe an. Erstens, Liebe sei nicht etwas, was wir erschaffen haben können, weil sie in einigen ihrer Ausprägungen keinen gesellschaftlichen Nutzen habe. ("Warum lieben wir jemanden, der gestorben ist? Das hat doch keinen gesellschaftlichen/evolutionären Nutzen!") Zweitens ist sie anscheinend von der Tatsache verwundert, dass Menschen aneinander denken können, ohne am gleichen Ort zu sein.
Aus diesen beiden Gedankengängen nun die Schlussfolgerung zu ziehen, die sie zieht, die halte ich für absolut nicht überzeugend. Beide Gedanken haben ganz generell einen sehr geringen Sinngehalt. Dass wir "Liebe nicht erfunden haben" macht sie ebenso wenig zu irgendeiner kosmischen Kraft, wie die Tatsache, dass wir Kopfschmerzen nicht erfunden haben, diese ebenfalls nicht zu einer kosmischen Kraft macht. Man kann Emotionen biologisch, psychologisch und philosophisch deutlich besser diskutieren, als so. Es gibt deutlich mehr Erklärungen für emotionale Vorgänge als "Entweder wir haben es erfunden oder es ist eine kosmische Kraft".
Auch die Tatsache, dass man an jemanden denken kann, der nicht da ist, ist doch nichts besonderes. Sie erklärt das ja auch nicht weiter. Sie stellt diese Aussage einfach in den Raum, obwohl sie eigentlich keinen Sinn macht. Bin ich von einer kosmischen Kraft zu einem Big Mac hingezogen, weil ich Hunger auf ihn haben kann, ohne in einem Burger King zu sitzen?
Ich halte das für Geschwurbel. Mag gut klingen, macht aber keinen Sinn. Wäre im Prinzip auch kein Problem. Aber der Film erweckt den Eindruck, einen Anspruch der Tiefgründigkeit an sich selbst zu haben. Und diesen Anspruch wird er bei dem Thema nicht gerecht.