Agile Methoden bestehen im Kern ja aus einem Paket aus Methoden und Praktiken, die man auf die spezifische Situation anpassen muss. Wenn sie zu viel Aufwand erzeugen und der Wert nicht gesehen wird, dann hat man falsch oder gar nicht angepasst. Das passiert meistens, wenn jemand ein Buch zu einer konkreten Methode gelesen hat, einen Workshop besucht hat, usw., und dann diese mechanistisch anwendet.
Gerade wenn man hauptsächlich alleine arbeitet und das zu entstehende Produkt in der Form schon mehrere hundert Male entwickelt worden ist, macht eine mechanistische Anwendung keinen Sinn.
Aber selbst dann führt man Aktivitäten durch, für die man im Werkzeugkasten agiler Methoden Vorschläge und Terminologie findet. Beispielsweise hast du im Gespräch mit dem Kunden schonmal Anforderungen erhoben, dokumentiert und mit Aufwänden versehen; alleine schon als Grundlage für das Angebot. Da solche Dinge jeder macht, hat jeder auch irgendeinen impliziten Prozess. Selbst da hilft es, wenn das Format und die Terminologie dieser Dokumentation explizit standardisiert ist. Die meisten wollen sowas nicht mehr Prozess nennen. Trotzdem hat es jeder.